Depression kann jeden Menschen treffen.
Depression ist keine Charakterschwäche!
Depression kann jeden Menschen treffen. Manche Menschen haben eine genetische Veranlagung, andere leiden an einem Verlusterlebnis oder haben ein Trauma erlebt (siehe Depressionen erkennen).
Viele Symptome der Depression ähneln sich. In bestimmten Altersgruppen oder Lebensphasen hat die Erkrankung jedoch einige Besonderheiten.
Depressionen bei älteren Menschen
Im Alter kann der Rückgang der körperlichen sowie kognitiven Fähigkeiten eine Depression auslösen. Auch der Eintritt in die Rente kann eine Rolle spielen.
Es ist nicht einfach, Symptome einer Depression von altersbedingten Erkrankungen abzugrenzen. Konzentrations- und Auffassungsstörung ähneln den Symptomen einer Demenz. Suizidalität, Hoffnungslosigkeit oder Schuldgefühle werden bei älteren Menschen schnell übersehen.
Die Suizidrate nimmt im hohen Alter zu, besonders bei älteren Männern. 35 % aller Suizide werden von Menschen über 65 Jahren verübt.
Infos für Menschen ab dem 60. Lebensjahr und deren Angehörige finden Sie hier.
Depressionen bei Kindern und Jugendlichen
Depressionen gehören zu den häufigsten psychischen Krankheiten bei Kindern und Jugendlichen. Auslöser können sein:
- schlechte/geringe Bindung zu Eltern oder anderen Bezugspersonen
- Mobbing in der Schule
- Lernschwierigkeiten
Depressionen sind bei Kindern und Jugendlichen schwer zu erkennen:
- Kleine Kinder haben oft Wutausbrüche, weinen viel oder klammern sich an ihre Eltern. Häufig klagen sie über Kopf- oder Bauchschmerzen.
- Bei älteren Kindern und Jugendlichen ähneln die Symptome eher denen der Erwachsenen. In der Pubertät gehören Traurigkeit und Verzweiflung häufig zur normalen Entwicklung. Die „Zwischenzeit“ zwischen Kindheit und Erwachsenenalter birgt viele Ängste und Unsicherheiten. Die Abgrenzung zwischen „normal“ und krankhaft ist schwer.
Oft treten in dem Alter neben einer Depression weitere psychische Erkrankungen auf, z.B. Ängste oder ADHS.
Suizidalität ist im Kindesalter sehr selten. Bei Jugendlichen gehört sie jedoch zu den häufigsten Todesursachen. Besonders Jungen und junge Männer gehören zur Risikogruppe. Die meisten Suizidversuche begehen jedoch Mädchen und jungen Frauen.
Depressionen in der Schwangerschaft
Viele Mütter haben kurz nach der Entbindung starke Stimmungsschwankungen. Sie sind leicht reizbar, ängstlich und können ohne Grund anfangen zu weinen. Dieser sog. „Baby Blues“ klingt nach ein paar Tagen von allein wieder ab. Bestehen die Symptome über einen längeren Zeitraum, deutet das auf eine Postpartale Depression.
Die postpartale Depression ist gut behandelbar.
Die Postpartale Depression unterscheidet sich in ihren Symptomen kaum von anderen depressiven Erkrankungen. Sie weist dennoch Besonderheiten auf:
- Stimmungsschwankungen
- Unfähigkeit, positive Gefühle für das eigene Kind zu entwickeln bis hin zur Gefühllosigkeit
- übermäßige Angst und Sorge um das Wohlergehen des Kindes
- Angst, als Mutter zu versagen
- Zwangsgedanken, z.B. das Kind zu schädigen
- Stillprobleme
Auch Schwangere können an einer Depression erkranken. Viele werdende Mütter machen sich Sorgen um die Entwicklung ihres Kindes. Oder sie bezweifeln, eine geeignete Mutter zu sein. Eine Depression in dieser Phase kann sich negativ auf den Fötus auswirken. Sie wird u.a. mit einem Risiko für eine Frühgeburt in Verbindung gebracht.
Hier finden Sie passende Hilfsangebote in München.